Stilles Gedenken am 3. März 2021
Gedenken unter Corona-Einschränkungen: Köln, Waidmarkt von Süden Fotografie: © Eusebius Wirdeier DGPh
In gebührendem Abstand und auch sonst Corona-bedingt geschützt haben sich einige wenige Dutzend Menschen am 3.3.2021 an der Südseite des Archiveinsturzgelände versammelt, um in einer Mahnwache der tragischen Ereignisse zu gedenken. Zwölf Jahre zuvor war das historische Archiv der Stadt Köln eingestürzt, hatte zwei junge Menschen mit in den Tod gerissen; wenige Tage später hatte sich eine ältere Dame aus Verzweiflung das Leben genommen. Nun, 2021, wird „Vergesst es nicht!“ gefordert, dazu leise Gespräche, dann ab 13:58 Ruhe, auch in der ansonsten lärmenden Baustelle des KVB-Bauwerkes: Nur die Glocken der Südstadtkirchen läuten – ein bewegender Moment des Innehaltens.
Die Botschaften zum Tage werden in einem vom Büro der Oberbürgermeisterin organisierten Video verbreitet. Mit bemerkenswerter Offenheit gegenüber der Stadtgesellschaft hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker darin auch den Initiativen ArchivKomplex und „Köln kann auch anders“ Zeit eingeräumt, sich und ihre Kritik darzustellen. Reker verspricht in ihrer aufgezeichneten Rede, das Konzept der K3-Halle für Kunst, Kommunikation und Kultur „unter Beteiligung der Kölner und Kölnerinnen“ weiter zu entwickeln und dafür zu sorgen, „ein neues, lebenswertes Viertel entstehen zu lassen“. Ähnliches hat sie vor Jahresfrist auch versprochen. ArchivKomplex freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit, aber es sollen auch Taten folgen: „Wir zweifeln nicht an ihrem guten Willen, aber wo bleibt die Umsetzung?“, fragt ArchivKomplex.
Hier das Video von ArchivKomplex und hier das Video der Stadt Köln
Fotos: Klaus Pohl-Grund