5. Jahrestag des Archiv-Einsturzes
Rosenmontag, 3. März 2014
Es war sogar geplant, dass der Rosenmontagszug am Einsturzort vorbei zieht und dort mit einem Moment des Schweigens der Katastrophe gedenkt. Dieser Plan des Zugleiters ließ sich nicht verwirklichen. Der Zug musste den Einsturzort umgehen, indem er kurz davor in die Löwengasse abbiegt. Aber an der Ecke Löwengasse/Severinstraße standen Mitglieder von ArchivKomplex und stellen die Verbindung zur Einsturzstelle symbolisch her. Das Motto:
Nit verjesse:
Strüßjer för Minsche un Böcher!
war auf einem großen Transparent zu lesen, darunter war eine Auffangplane gespannt. Jeder Zugteilnehmer war eingeladen, dort ein Strüßje hinein zu werfen.
ArchivKomplex hatte registriert, dass der Archiveinsturz im organisierten und unorganisierten Karneval viel Betroffenheit ausgelöst hat: Acht Tage vor dem Einsturz zog 2009 der Rosenmontagszug am Archivgebäude in der Severinstraße vorbei, damals schunkelten Hunderte ausgelassen vor den Häusern, die wenige Tage später einstürzten und zwei Menschen in den Tod rissen. Das hat in der Stadt tiefe Spuren hinterlassen – und ist fünf Jahre danach nicht vergessen. Und weil der kölsche Karneval nicht nur heiter und ausgelassen ist, sondern auch sentimental und melancholisch, weil „laache, kriesche, danze“ (lachen, heulen, tanzen) zusammengehören, setzen ArchivKomplex gemeinsam mit den Karnevalisten am Rosenmontag ein starkes Zeichen. Mehr als eintausend Strüßjer kamen zusammen und wurden anschließend am Bauzaun der Einsturzstelle zu einem großen Blumenbeet niedergelegt.